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Interview mit Elisabeth Amandi 11.2005
Marimba und Harfe öffnen die Herzen der Menschen

Die Rhythmusexpertin und Marimbistin Elisabeth Amandi hat sich seit 1984 mit der ersten Crossover Marimba-CD in Europa einen guten Namen als kreative Marimbistin gemacht. Nun spielt sie am 4. Dezember 2005 in der Haigtskirche in Stuttgart mit Ihrem Duo KlangPerlenSpiel mit Marimba und Harfe.

Wir fragten Sie, wie es zu dieser Besetzung kam und was sie besonders an dem Musizieren in der Kirche reizt.

Marimbaspielen ist immer noch nicht alltäglich, wieso haben Sie sich als Schlagzeugerin und Rhythmusexpertin auf dieses Instrument spezialisiert?
Amandi: Der Klang der Marimba ist für mich mit einer der Schönsten, den es für mich gibt. Dazu eröffnet mir die Marimba unwahrscheinlich viele musikalische Ausdrucksformen. Ich verfüge über einen Tonumfang von mehr als 4 Oktaven, auf dem ich von schnellen Läufen, dichten Akkorden bis zum lyrischen Tremolo herrliche Spielarten anwenden kann. Für mich als Frau, die als Kind schon im Ballett getanzt hat, sind außerdem diese rhythmischen Bewegungen beim Musizieren an diesem großen Instrument wie ein Tanz.
Wie entstand diese Besetzung von Marimba und Harfe?
Amandi: Gewollt zufällig. Ich war auf der Suche nach einem "Pulsinstrument" mit Saiten als Ergänzung zum Palisanderholz der Marimba. Gitarre war dabei meine erster Gedanke. Doch als ich als Schlagzeugerin im Orchester, mich mit der Harfenisitin Corinna Zirkelbach anfreundete, gab es nur noch die Idee, mit Harfe im Duo zu musizieren.

Was macht diesen Klang von Marimba und Harfe aus, können Sie uns sagen, was Sie daran so fasziniert?
Amandi: Es ist das unterschiedliche Klangspektrum beider Instrumente. Nach dem Anschlag klingt der Ton auf der Marimba kurz nach. Auf der Harfe schwingt der Ton nach dem Anzupfen länger, so daß die Harfentöne die Marimbatöne binden. Trotzdem entsteht kein Klangchaos, da die Marimba sich nie total mit der Harfe mischt. Keines der Instrumente dominiert und es entsteht ein ausgewogenes Klangspektrum. Die weiche Harfe veredelt den Marimbaklang, während die akzentuierte Marimba der Harfe pulsierende Energie vermittelt, eine ausgewogene musikalische Symbiose.

Die aktuelle CD Ihres Duos "Chopin meets Streisand" ist ein Crossover-Arrangement von "Evergreen" von Barbra Streisand über einen argentinischen Tango bis hin zum "Minutenwalzer" von Frederic Chopin und "Meditation" von Jules Massenet und vielen anderen. Woher haben Sie die Idee zu dieser Integration?
Amandi: Da für mich Musik "Nahrung für die Seele" ist, achte ich als Musikköchin darauf, dass die einzelnen Stücke "unterschiedlich" schmecken, um einen "Ohrenschmaus" zu kochen. Da ist es logisch, auf Musik aus verschiedenen Stil zurück zu greifen so wie eine Köchin scharfe und süße Speisen mischt. Wenn wir nach einem argentischen Tango eine französische "Meditation" spielen, erlebt der Hörer mehr differente Gefühle als wenn er z.B. nur Musik aus einer Region und Stilart hört. Welche Titel wir auswählen, hängt von unserem persönlichen Geschmack ab. Dass unser Musikmenü stimmig ist, merken wir daran, dass wir sehr guten Anklang bei den Zuhörern und den Veranstaltern finden.

Nun treten Sie mit diesem Programm in einer Kirche in Stuttgart auf, ist das nicht etwas ungewöhnlich?
Amandi: Nein, nicht ungewöhnlich, vielleicht ist das unkonventionell. Als der Freundeskreis Kammermusik in der Haigtskirche auf uns zukam und fragte, ob wir im Rahmen der 7. Saison unter dem Motto "Aparte Besetzungen" mitwirken, waren wir begeistert. Unsere Musik umfaßt alle Spektren von heiter bis besinnlich, von tänzerisch bis melancholisch. Wir wollen damit die Herzen der Hörenden erreichen, und wo kann man das besser als in einem Raum der Besinnung, der Kirche. Denn hier wird durch die andachtsvolle Größe des Raumes das Herz offen für andere Dimensionen, welche man auch durch musikalische Marimbaszenen erleben kann. Gerade das Publikum einer solchen Reihe ist wohl besonders aufgeschlossen und deshalb freuen wir uns schon sehr auf dieses Konzert.

Dieses Interview vom 15.11.2005 ist zur Veröffentlichung frei gegeben. Weitere Fragen können Sie per eMail schicken. Fotos finden Sie auf unserer Webseite Foto Album

Gerne schicken wir an Funk, Fernsehen und Veranstalter von der CD "Chopin meets Streisand" ein kostenloses Belegexemplar zu.

Möchten Sie ein ausführlicheres Portrait von der Marimbaspielerin Liz Amandi bringen oder wollen Sie das Duo für einen Auftritt oder Konzert engagieren, würden wir uns freuen, wenn Sie mit uns Kontakt aufnehmen